Weltneuheit im Werkzeugbau – der FH OÖ Campus Wels setzt additive Fertigung wirtschaftlich für die Herstellung von Formen- und Werkzeugen ein.

Am 15. Mai 2018 stellte das Center for Smart Manufacturing der FH Wels, den Stand der Forschung im Project Smart Factory Lab am Austrian 3D Printing Forum in Wien vor. Dabei ging es vor allem um die additive Fertigung von Metallbauteilen, speziell von Werkzeugen. Eine besondere Rolle spielte neben der SLM Technologie das Laserauftragsschweißen mit der Lasertec 65 von DMG Mori. Die Technologie des Laserauftragsschweißens ermöglicht einen schnellen Aufbau von Bauteilen, wie. z.B. Werkzeuge, welche komplexe Innenstrukturen aufweisen. Zudem sind Reparaturschweißungen und die spanende Bearbeitung in einer Aufspannung möglich. Um einen guten Aufbau zu ermöglichen, ist zum derzeitigen Stand die Entwicklung von passenden Parametern für Werkzeugstähle in Arbeit. Speziell die Entwicklung von Presshärtewerkzeugen steht im Fokus der Entwicklungen. Hierbei werden z.B. die Kupferrohre zwecks der konturnahen Kühlung in die gefrästen Halbschalen platziert und anschließend mittels Laserauftragsschweißen (LMD) überschweißt. Diese Vorgehensweise bei der hybriden Herstellung von Werkzeugen mit konturnaher Temperierung für z.B. Presshärten, Spritzgießen, Druckgießen oder Schmieden mittels LMD und Fräsens stellt eine Weltneuheit für den Werkzeugbau dar, welche von Forscherteam um Prof. (FH) Dr.-Ing. Aziz Huskic entwickelt wurde und in weiterer Folge für Serienwerkzeuge eingesetzt wird.

Von links nach rechts: Norbert Wild, Christoph Sievi und Prof. (FH) Dr.-Ing. Aziz Huskic
Von links nach rechts: Norbert Wild, Christoph Sievi und Prof. (FH) Dr.-Ing. Aziz Huskic


Feinere Konturen lassen sich mittels selektiven Laserschmelzen auftragen. Durch an der Fachhochschule Wels entwickelte Bauraumheizung lassen sich kohlenstoffreiche Warmarbeitsstähle bereits problemlos verarbeiten. Vor allem Einsätze mit hochkomplexen Innen-, bzw. Außenstrukturen können im CSM Labor mittels zwei SLM-Anlagen hergestellt werden. Zudem werden Leichtbaulösungen mit Stahl, Aluminium und Titanwerkstoffen im Rahmen der additiven Fertigungsverfahren näher erforscht. Im weiteren Verlauf sollen die Verfahren mit Simulationsarbeitsplätzen optimiert werden können.